Internationale Tagung in Davos
Mehrsprachigkeit und sprachliche Minderheiten in einem globalen Kontext

Vom 21. bis zum 23. Mai 2025 organisiert die Pädagogische Hochschule Graubünden in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern eine internationale Tagung zur Mehrsprachigkeit und zu sprachlichen Minderheiten. Im Kongresszentrum Davos treffen sich Vertreter:innen von Minderheitensprachen aus allen Kontinenten zum wissenschaftlichen Austausch. Die Veranstaltung steht auch der interessierten Öffentlichkeit offen.

Seit langem stehen weltweit die sprachliche und kulturelle Vielfalt, die Förderung und der Erhalt von Minderheitensprachen und bedrohten Sprachen im Mittelpunkt des Interesses von Forschung, Praxis und Entwicklung. Ebenso im Fokus sind die Anerkennung von Gebärdensprachen in der Gesellschaft und im Bildungskontext, die Verständigung zwischen Sprachgemeinschaften und die damit verbundene Rolle der Digitalisierung. Zudem wird die Thematik der einheimischen und migrationsbedingten Sprachminderheiten in verschiedenen Kontexten breit diskutiert.

Die Tagung in Davos ist die 10. wissenschaftliche Tagung unter dem Patronat des internationalen Konsortiums «Mehrsprachigkeit als Chance». Sie findet nach Durchführungen in Belgien, Luxemburg, Deutschland und Österreich erstmals in der Schweiz statt.

Plattform für vielfältige Fragestellungen

«Der Kanton Graubünden bietet sich aufgrund seiner Mehrsprachigkeit besonders als Austragungsort an», ist Prof. Dr. Vincenzo Todisco, Leiter der Professur Italienisch und Italienischdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Graubünden, überzeugt. Er organisiert zusammen mit Prof. Dr. Edina Krompák, Leiterin des Instituts für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik der Pädagogischen Hochschule Luzern, die Tagung. Todisco ist vom grossen Echo positiv überrascht: «Es sind bereits über hundert Vertreter:innen von Minderheitensprachen aus allen Kontinenten angemeldet. Wir erwarten bis zu zweihundert Teilnehmende.» Krompák betont die Dringlichkeit der Berücksichtigung der Minderheitensprachen im Bildungskontext, die sich im grossen internationalen Echo der Konferenz widerspiegelt. Das Programm bietet eine Plattform für die Erforschung und das Verständnis der vielfältigen Dimensionen von Mehrsprachigkeit, Minderheitensprachen, Sprachförderung, Spracherhalt und Gebärdensprachen in einem globalen Kontext. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der digitalen Transformation, insbesondere der künstlichen Intelligenz auf die Förderung der Mehrsprachigkeit beleuchtet. Ebenso wer-den weltweit bedrohte indigene Sprachen und deren Revitalisierung thematisiert.

Noch freie Plätze

Die Tagung richtet sich an Fachleute aus Forschung, Bildung und Politik, aber auch an Lehrpersonen, Studierende und weitere Interessent:innen, die sich mit (sozio)linguistischen, bildungspolitischen und didaktischen Fragen rund um Mehrsprachigkeit und Minderheiten im weitesten Sinne beschäftigen. 

Nähere Informationen und Anmeldung: www.phgr.ch/tagung-minderheitensprachen

Eckdaten:

Datum:
21. bis 23. Mai 2025

Ort:
Kongresszentrum Davos, Talstrasse 49a, 7270 Davos Platz

Anmeldung: 
bis 30. April 2025
Programm und Kosten:
siehe www.phgr.ch/tagung-minderheitensprachen

Organisation:
Pädagogische Hochschule Graubünden
Pädagogische Hochschule Luzern
Konsortium «Mehrsprachigkeit als Chance»

Partnerschaften:
Dipartimento formazione e apprendimento/Alta scuola pe dagogica (SUPSI/DFA, Tessin), Pädagogischen Hochschule Wallis (HEPV-S), Kanton Graubünden, Bundesamt für Kultur. 
Unterstützt von zahlreichen Sponsoren.

Fakten zur Sprachenvielfalt

  • Auf der Welt gibt es aktuell rund 7’000 Sprachen.
  • Von den 7’000 Sprachen der Welt sind 6’300 Minderheitensprachen.
  • Die drei meistgesprochenen Sprachen sind Englisch (ca. 1.4 Milliarden Sprecher:innen), Mandarin (ca. 1.1 Milliarden) und Hindi (ca. 600 Millionen).
  • Französisch gehört zu den zehn weltweit meistgesprochenen Sprachen (274 Millionen), Deutsch belegt den zwölften Platz (160 Millionen), Italienisch den neunundzwanzigsten (68 Millionen), während Rätoromanisch mit 40‘000 Sprecher:innen eine sehr kleine Sprache ist.
  • Die meisten europäischen Staaten haben mehrere Minderheitensprachen.
  • Die Schweiz ist offiziell viersprachig mit ihren Amtssprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.
  • In der Schweiz ist Deutsch die am meisten gesprochene Sprache (62,3 %), gefolgt von Französisch (22,8 %), Italienisch (8 %) und Rätoromanisch (0,5 %).
  • Die Migrationsströme, insbesondere seit dem 20. Jahrhundert, haben die Schweiz mit weiteren Sprachen und Sprachvarietäten wie Portugiesisch, Albanisch, Spanisch, BKMS bereichert. 23 % der in der Schweiz wohnhaften Bevölkerung hat keine der offiziellen Landessprachen als Erstsprache.
  • In der Schweiz gibt es ca. 30’000 Personen, die die Sprachen Jenisch und Romanes sprechen.
  • Rund 10’000 Personen in der Schweiz bedienen sich einer Gebärdensprache.


Kontakt 

Prof. Dr. Vincenzo Todisco, Professur für Italienisch und Italienischdidaktik der Pädagogischen Hochschule Graubünden, +41 81 354 03 94, vincenzo.todisco@phgr.ch 

Prof. Dr. Edina Krompák, Institut für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik der Pädagogischen Hochschule Luzern, +41 41 203 05 41, edina.krompak@phlu.ch

Wissenschaftliche Tagung Mehrsprachigkeit und sprachliche Minderheiten in einem globalen Kontext – 10. Tagung des internationalen Konsortiums «Mehrsprachigkeit als Chance»

Vom 21. bis 23. Mai 2025 findet in Davos, Graubünden (Schweiz), die Tagung zum Thema «Mehrsprachigkeit und sprachliche Minderheiten in einem globalen Kontext» statt. Die Tagung wird von der Pädagogischen Hochschule Graubünden (PHGR) in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Luzern (PHLU) und unter dem Patronat des internationalen Konsortiums «Mehrsprachigkeit als Chance» organisiert. Partnerorganisationen sind das Dipartimento formazione e apprendimento/Alta scuola pedagogica (SUPSI/DFA, Tessin) und die Pädagogische Hochschule Wallis (HEPV-S). Die DAZ-Tagung (Deutsch als Zweitsprache) ist in die Tagung «Mehrsprachigkeit und sprachliche Minderheiten in einem globalen Kontext» integriert. Weiterführende Informationen folgen mit der Veröffentlichung des Programmes.

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