Seit langem stehen weltweit die sprachliche und kulturelle Vielfalt, die Förderung und der Erhalt von Minderheitensprachen und bedrohten Sprachen im Mittelpunkt des Interesses von Forschung, Praxis und Entwicklung. Ebenso im Fokus sind die Anerkennung von Gebärdensprachen in der Gesellschaft und im Bildungskontext, die Verständigung zwischen Sprachgemeinschaften und die damit verbundene Rolle der Digitalisierung. Zudem wird die Thematik der einheimischen und migrationsbedingten Sprachminderheiten in verschiedenen Kontexten breit diskutiert.
Die Tagung in Davos ist die 10. wissenschaftliche Tagung unter dem Patronat des internationalen Konsortiums «Mehrsprachigkeit als Chance». Sie findet nach Durchführungen in Belgien, Luxemburg, Deutschland und Österreich erstmals in der Schweiz statt.
Plattform für vielfältige Fragestellungen
«Der Kanton Graubünden bietet sich aufgrund seiner Mehrsprachigkeit besonders als Austragungsort an», ist Prof. Dr. Vincenzo Todisco, Leiter der Professur Italienisch und Italienischdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Graubünden, überzeugt. Er organisiert zusammen mit Prof. Dr. Edina Krompák, Leiterin des Instituts für Fachdidaktik der Sprachen und Bildungslinguistik der Pädagogischen Hochschule Luzern, die Tagung. Todisco ist vom grossen Echo positiv überrascht: «Es sind bereits über hundert Vertreter:innen von Minderheitensprachen aus allen Kontinenten angemeldet. Wir erwarten bis zu zweihundert Teilnehmende.» Krompák betont die Dringlichkeit der Berücksichtigung der Minderheitensprachen im Bildungskontext, die sich im grossen internationalen Echo der Konferenz widerspiegelt. Das Programm bietet eine Plattform für die Erforschung und das Verständnis der vielfältigen Dimensionen von Mehrsprachigkeit, Minderheitensprachen, Sprachförderung, Spracherhalt und Gebärdensprachen in einem globalen Kontext. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der digitalen Transformation, insbesondere der künstlichen Intelligenz auf die Förderung der Mehrsprachigkeit beleuchtet. Ebenso wer-den weltweit bedrohte indigene Sprachen und deren Revitalisierung thematisiert.
Noch freie Plätze
Die Tagung richtet sich an Fachleute aus Forschung, Bildung und Politik, aber auch an Lehrpersonen, Studierende und weitere Interessent:innen, die sich mit (sozio)linguistischen, bildungspolitischen und didaktischen Fragen rund um Mehrsprachigkeit und Minderheiten im weitesten Sinne beschäftigen.
Nähere Informationen und Anmeldung: www.phgr.ch/tagung-minderheitensprachen