CAS
Kunst und Vermittlung

Die PH Graubünden bietet den Weiterbildungslehrgang CAS Kunst und Vermittlung an, der in Zusammenarbeit mit Fachpersonen aus der Kunst sowie der Kunstvermittlung entwickelt und angeboten wird. Das einjährige berufsbegleitende Certificate of Advanced Studies (CAS) ermöglicht mit seinem Abschluss eine berufspraktische Qualifikation für Lehrpersonen, Kunstschaffende, Kurator:innen sowie Kulturmanager:innen mit pädagogischer Grundausbildung.

Abbildung: OMFG_Oh My Fluffy Garbage, Workshop von Reut Nahum für Kinder zwischen 6 und 16 Jahren im Tanzhaus Zürich. Fotografie: ©miha4real, 2023

Abbildung 2: Impression aus dem Atelier. Kunstvermittlung, Bündner Kunstmuseum. Fotografie: Yanik Bürkli

Beginn Lehrgang

5. September 2025

Dauer

1 Jahr

Sprache 

Deutsch

Umfang

13 ECTS-Punkte

Preis

CHF 7'000.-

Anmeldeschluss

30. April 2025

Schwerpunkte

Informationen

Zielgruppen

Der CAS Kunst und Vermittlung richtet sich an Lehrpersonen und Fachpersonen im Bereich Kunst und Kultur. Selbstverständlich spricht er auch Fachleute für das Kurswesen und aus weiteren Bildungs- und Vermittlungskontexten an: Kurator:innen, Galerist:innen, Kulturmanager:innen und Künstler:innen mit pädagogischer Grundausbildung.

Ausnahmen mit Teilqualifikationen sur Dossier sind möglich.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung ist in fünf Module mit insgesamt 17 Kurstagen und in einen Selbstlernkurs gegliedert. Sie kann innerhalb des Studienjahres 2025 / 2026 absolviert werden und dauert von September 2025 bis August 2026.

Der Lehrgangsplan beinhaltet Blocktage, vorzugsweise an Samstagen und einzelnen Tagen während den Schulferien. Neben dem Unterricht in der Seminarform finden auch Exkursionen in Museen, Ausstellungen und Ateliers von Kunstschaffenden statt.

Ziele der Ausbildung

Ziel des Zertifikatslehrgangs ist es, einen Überblick über verschiedene Vermittlungsformate für Kinder und Jugendliche zu erhalten, Theorie- und Praxis- Ansätze kennenzulernen, Vermittlungssequenzen zu entwickeln und zu erproben. Es werden exemplarische Kenntnisse zu Positionen der Kunstgeschichte und der Gegenwartskunst vermittelt. In der Zusammenarbeit mit den Dozierenden und Kunstschaffenden werden in den Modulen Fragestellungen zur kulturellen Bildung und zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst erörtert. Nach Abschluss des Zertifikatslehrgangs können Vermittlungskonzepte selbständig entwickelt und umgesetzt werden.

Didaktische Prinzipien

  • Offene Vermittlungsmethoden mit partizipativem, dekonstruktivem und transformatorischem Charakter in unterschiedlichen Sozialformen
  • Enge Verknüpfung zwischen Theorie und praktischer Anwendung
  • Genaues Wahrnehmen, offene Haltung gegenüber Kunst und Vertrauen in die eigene Expertise

Elemente der Ausbildung

Der Zertifikatslehrgang Kunst und Vermittlung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit Kunst und ihren Kontexten auseinanderzusetzen, theoretisch und praktisch. Alle Dozent:innen stehen mitten in ihrer Berufspraxis als Vermittler:in, Kunsthistoriker: in, Kurator:in und Künstler:in und begleiten Sie mit ihrem umfangreichen Wissen und vielfältigen Erfahrungsschatz. Sie selbst werden nach Ihrem erfolgreichen Abschluss kompetent Zugänge zur Kunst konzipieren, planen und durchführen können.

Der Arbeitsaufwand für den gesamten Lehrgang beträgt ca. 340 Stunden und entspricht 13 ECTS-Punkte.

Fünf Module (17 Halb- und Ganztage)

Im ersten Modul führt Sie dieser CAS in die vielseitige Welt der Kunstvermittlung ein: Bildkompetenz, Museumsbiografien – die eigene miteingeschlossen – und verschiedene Methoden der Werkbetrachtung. Was heisst das für Ihre neue Rolle als Kunstvermittler:in?

Im Rahmen von Blocktagen im Bündner Kunstmuseum, Kunstmuseum Liechtenstein, Hilti Art Fondation und im Atelier der PH Graubünden blicken Sie hinter Vermittlungstheorien, -strategien und -methoden. Sie hospitieren in einer Institution Ihrer Wahl während einer Vermittlungseinheit. Nebst dem Erlebnis von Vermittlungssequenzen entwickeln Sie auch eigene Impulse zu Kunstwerken.

Wahrnehmung und Ausdruck stehen hier im Zentrum. Wie ist es möglich, mit dem eigenen Körper, mit Sprache und mit dem Raum auf Kunstwerke zu reagieren? Unter professioneller Anleitung erkunden Sie Möglichkeiten performativer Handlungen in verschiedenen Situationen.

Das vierte Modul steht mit ausgewählten Ausstellungs- und Sammlungsbesuchen ganz im Zeichen der Gegenwartskunst und dem Dialog mit der (Kunst-)Geschichte. Dabei erhalten Sie Einblicke, wie Geschichte und Gegenwart sich in exemplarischen Werken neu formulieren können. Weiter lernen Sie das Forschungsprojekt AMUG kennen. Diese partizipativ angelegte Studie, gibt Ihnen einen Einblick, wie Schulkinder sich mit Geschichte und eigenen gestalterischen Arbeiten auseinandersetzen.

Welche Bedeutung kommt der künstlerischen Arbeit im ökonomisch geprägten, aber inhaltlich offenen gesellschaftlichen Kontext zu? Welches Bildungspotential kann durch die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst zugänglich gemacht werden? Gemeinsam ergründen Sie diese Fragen im direkten Austausch mit Kunstschaffenden und Ausstellungsmacher:innen anlässlich von Besuchen an deren Arbeitsorten und anhand eigener künstlerischer Experimente.

Ihre selbst gestaltete Arbeitszeit verteilt sich über den gesamten Lehrgang. Sie vertiefen fachliche, fachdidaktische und methodische Inputs. Die selbst gestaltete Arbeitszeit beinhaltet sowohl praktische Auseinandersetzungen als auch Reflexionen in schriftlicher Form.

Nebst der aktiven Teilnahme an den Modulen helfen Ihnen inhaltsbezogene Aufträge das Gelernte praktisch und theoretisch zu vertiefen und anzuwenden. Die Module müssen erfolgreich absolviert sein, um für die Zertifikatsarbeit zugelassen zu werden.

Mit der Zertifikatsarbeit erstellen Sie ein Konzept eines eigenständigen Vermittlungsformates mit didaktischem Begleitmaterial zu einem konkreten Werk aus einer der besuchten Ausstellungen.

Die beteiligten Dozent:innen stehen Ihnen als Mentor:innen zur Verfügung. Die Zertifikatsarbeit sowie alle schriftlichen Arbeiten können auch in Italienisch und Romanisch verfasst werden. Der erfolgreiche Abschluss aller Module und der Zertifikatsarbeit führt zum Certificate of Advanced Studies (CAS) PHGR «Kunst und Vermittlung» der Pädagogischen Hochschule Graubünden im Umfang von 13 ECTS-Punkten.

Mit der Präsentation ausgewählter Teile der Zertifikatsarbeit anlässlich eines Kolloquiums und der nachfolgenden Abgabe der gesamten Arbeit schliessen Sie den Lehrgang ab.

Die Zertifikatsübergabe findet an der PH Graubünden im Herbst 2026 statt.

Module

  • Einführung in den Lehrgang
  • Die eigene Museumsbiografie als Ausgangspunkt
  • Vor Ort in Chur: Begegnung mit Kunstwerken
  • Einführung in Vermittlungstheorien
  • Kommunikation mit und über Bilder
  • Was ist ein Bild?
  • Der Bildbegriff im LP21
  • Selbstverständnis und Rollenklärung als Vermittler:in
  • Wie kann Vermittlung gelingen? Praktische Übungen vor und zu dem Original
  • Kunstvermittlung und Verantwortung: Zugänglichkeit schaffen
  • Ästhetische Prozesse über/durch/mit/ausgehend von Kunst sichtbar machen
  • Hospitation in einem selbstgewählten Kunstvermittlungsangebot
  • Kolloquium mit Auswertung der selbstgewählten Vermittlung
  • Performative Ausdrucksformen und spielerische Bewegungserfahrungen in der Kunstvermittlung
  • Sensibilisierung der Wahrnehmung von Körper und Raum
  • Anleiten von performativen Vermittlungsimpulsen
  • Reflexion und Dokumentation von Bildungsprozessen mit ästhetischen Mitteln
  • Besuche und Führungen in Sammlungen und Ausstellungen von Museen und Kunstinstitutionen in der Schweiz
  • Zeitgenössische Kunst im Dialog zu Positionen aus eurozentrischer und aussereuropäischer Kunstgeschichte
  • Fachwissenschaftliche Recherchen
  • Interdisziplinäre und partizipative Ausstellungsprojekte
  • Einblicke in Ateliers und Galerien Bedeutung der künstlerischen Arbeit im gesellschaftlichen Kontext
  • Bildungspotentiale in der Auseinandersetzung mit Künstler:innen und ihrem Werk
  • Ästhetische Erfahrung als Grundlage für Kunstproduktion
  • Künstlerische Praxis
  • Fragen zur Zertifikatsarbeit
  • Wissenschaftliches Arbeiten
  • Recherche zu einer künstlerischen Position
  • Entwicklung und Begründung eines Vermittlungskonzepts zu einer künstlerischen Position
  • Präsentation des Vermittlungskonzepts im Kolloquium

Termine

Modul 1: Im Spannungsfeld von Kunst und Vermittlung
Fr, 05.09.25, 18.00 – 20.00, Chur, PH Graubünden
Sa, 06.09.25, 08.30 – 17.00, Chur, PH Graubünden, BKM, Stadtraum
Sa, 20.09.25, 08.30 – 17.00, Chur, PH Graubünden
Sa, 27.09.25, 08.30 – 17.00, Chur, PH Graubünden

Modul 2: Von der Kunst aus vermitteln
Di, 14.10.25 08.30 – 17.15, Vaduz, KML, HAF
Mi, 15.10.25 08.30 – 17.15, Chur, PH Graubünden
Fr, 17.10.25 08.30 – 12.00 &13.30 – 17.15, Chur, BKM, PH Graubünden
Sa, 15.11.25 08.30 – 12.00, Chur, PH Graubünden
Individueller Blocktag, Lernort nach Wahl

Modul 3: In Aktion mit Körper und Raum
Sa, 17.01.26 08.30 – 17.00, Chur, PH Graubünden
Sa, 31.01.26 08.30 – 17.00, Zürich, Tanzhaus Wasserwerk

Modul 4: Kunst in Geschichte und Gegenwart
Sa, 21.02.26 08.30 – 17.00, Ausstellungsbesuch
Sa, 14.03.26 08.30 – 17.00, Ausstellungsbesuch
Di, 14.04.26 08.30 – 17.00, PH Graubünden, Andeer/Splügen

Modul 5: Betriebssystem Kunst
Sa, 02.05.26 08.30 – 17.00, Chur und Umgebung
Sa, 09.05.26 08.30 – 12.00 & 13.30 – 17.00, Stadtraum Chur und PH Graubünden
Sa, 30.05.26 08.30 – 12.00 & 13.30 – 17.00, Chur, PH Graubünden

Modul 6: Zertifikatsarbeit
Sa, 27.06.26 08.30 – 12.00, Chur, PH Graubünden (Kolloquium)
Sa, 31.07.26, online (Abgabe der Zertifikatsarbeit)

Abschlussfeier mit Übergabe der Zertifikate Anfangs September 2026

Abbildung: Fenster-Collagen, entstanden im Herbstferien-Atelier für Kinder zwischen 7-12 Jahren zur Ausstellung «Parlament der Pflanzen II» im Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz. Fotografie: Olivia Büchel, 2021

Dozentinnen und Dozenten

Gabriela Gerber, Lehrgangsleitung

Dozentin PH Graubünden Fachdidaktik BG, Kindergartenlehrperson, Dipl. Bildende Künstlerin FH an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, Master of Arts in Fachdidaktik Künste an der Pädagogische Hochschule Zürich PHZH und der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, freischaffende Künstlerin.

Lukas Bardill

Dozent PH Graubünden Fachdidaktik BG, Primarlehrperson, Dipl. Bildender Künstler, F+F Zürich, Master of Advanced Studies in Fachdidaktik in Kunst und Gestaltung an der Universität Bern, freischaffender Künstler, Präsident Kulturkanton GR.

Sabine Bietenhader

Dozentin PH Graubünden Fachdidaktik NMG, Historikerin lic. phil., dipl. HLA, Vorstandsmitglied Forum NMG – Didaktik, Mitglied Kulturkommission Malans.

Annatina Dermont

Dozentin PH Graubünden Fachdidaktik BG/TGG, Primarlehrperson, Bachelor of Arts in Kunst & Vermittlung und Master of Arts in Kunst & Lehramt an der Hochschule Luzern HSLU, freischaffende Künstlerin.

Laura Gonzales

Kunstvermittlerin Bündner Kunstmuseum Chur, Bachelor of Arts in Art Education mit Vertiefung ästhetische Bildung und Soziokultur, Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, Dipl. Maskenbildnerin.

Chris Hunter

Kunstvermittler Kunstmuseum Olten, Primarlehrperson, Bildender Künstler, Master of Arts an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW, Video- und Performanceworkshops am Jungen Theater Graubünden, „Schattenspiel“ eine Ausstellung mit der Sammlung, einer Schulklasse und eigenen Arbeiten im Bündner Kunstmuseum 2024.

Susanne Kudorfer

Leiterin Kunstvermittlung Kunstmuseum Liechtenstein und Hilti Art Foundation, Dozentin Fachdidaktik Design und Kunst an der Hochschule für Luzern HSLU, Forschungsprojekt zur Kunstvermittlung, Studium der Kunstgeschichte, Pädagogik und Sozialpsychologie in München.

Reut Nahum

Tanzpädagogin im Tanzhaus Wasserwerk Zürich, Tanzstudium an der Jerusalem Academy for Music and Dance, Co-Leiterin von Bona Dance Zürich, freischaffende Tänzerin und Choreographin.

Tanja Warring

Leitende Kuratorin für Geschichte und Ausstellungen am Museum Luzern. Kunst- und Fotohistorikerin, Promotion über die Kunstfotografie des ausgehenden 20. Jahrhunderts an der Universität Zürich. Kuratorische Tätigkeiten in der Schweiz, Deutschland und den USA.

Abbildung: Interaktive Aufgabe aus der Ideenbox des Bündner Kunstmuseums. Fotografie: Susanne Stauss

«Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Sie ist vielmehr eine Methode um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.»

Paul Auster

Anmeldung

Zulassung

Voraussetzung für die Aufnahme ist in der Regel ein von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) anerkanntes Lehrdiplom.

Personen mit Interesse an Kunst und Kunstvermittlung, Kunstschaffende sowie Kurator:innen, welche die obgenannten Voraussetzungen nicht erfüllen, können «sur dossier» von der Prorektorin bzw. dem Prorektor zugelassen werden.

Anmeldeschluss

Anmeldeschluss ist der 30. April 2025. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Bestätigung der Anmeldung

Sie erhalten eine schriftliche Anmeldebestätigung. Nach dem Durchführungsentscheid wird Ihnen Ihre definitive Aufnahme in den Lehrgang bestätigt.

Kosten

Die Kosten für den gesamten Zertifikatslehrgang betragen CHF 7 000.—. Im Betrag enthalten sind die Kosten für die Kurstage sowie die Beurteilung der Leistungsnachweise und der Zertifikatsarbeit. Nicht enthalten sind Kosten für Fachliteratur, Lehrmittel, Eintritte in Ausstellungen und Museen, Reisespesen und Kosten für allfällige Unterkunft und Verpflegung sowie Stellvertretungskosten.

Die Studiengebühren werden in zwei Semesterbeträgen von je CHF 3 500.— erhoben. Diese werden den Teilnehmenden vor Beginn und in der Mitte des Zertifikatslehrgangs in Rechnung gestellt.

Bei Abwesenheit vom Lehrgang (einzelne Kurstage) infolge Krankheit, Unfall, Militärdienst usw. besteht kein Anspruch auf Reduktion der Kosten.

Weisungen

Für die Anmeldungen gelten die Weisungen für Weiterbildungslehrgänge der PH Graubünden, die auch die Bedingungen bei Rücktritt und Abmeldung regeln: www.phgr.ch/weiterbildung

Versicherung

Die Versicherung ist Sache der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Weitere Zertifikatslehrgänge

Modularer CAS Bildung im digitalen Wandel

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CAS Schulleitung

CAS Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

CAS Lehrmittel­autor:in

CAS Kunst und Vermittlung

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CAS Hochschuldidaktik

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