CAS
Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

Sprache ist der Schlüssel für Bildung und Integration. Als Lehrperson fördern Sie fremdsprachige Schüler:innen gezielt beim Erwerb der deutschen Sprache. Mit dem Zertifikatslehrgang DaZ sprechen wir sowohl Lehrpersonen von Deutsch als Zweitsprache als auch Lehrpersonen an, die mit sprachlich und kulturell heterogenen Klassen im Rahmen des Deutschunterrichts integrativ arbeiten.

Beginn Lehrgang

August 2025

Dauer

1 Jahr

Sprache 

Deutsch

Umfang

15 ECTS-Punkte

Preis

CHF 6'800.-

Anmeldeschluss

31. März 2025

Schwerpunkte

Informationen

Adressaten

Der Zertifikatslehrgang Deutsch als Zweitsprache (DaZ) richtet sich in erster Linie an Lehrpersonen der Volksschule, die bereits Deutsch als Zweitsprache unterrichten, und die ihre Fachkompetenz im Bereich DaZ erweitern und vertiefen möchten.

Dieser Lehrgang ist auch für jene Lehrpersonen gedacht, die gefordert sind, Kinder mit Migrationshintergrund in Regelklassen integrativ zu fördern. Alle Kursteilnehmer:innen benötigen jedoch eine Art «Praxisfeld», in welchem sie DaZ-Unterricht erteilen und das neu erworbene Wissen aus dem Lehrgang praktisch umsetzen können. Als «Praxisfeld» eignen sich z. B. einzelne DaZ-Lernende in einer Regelklasse genauso wie Personen im privaten Umfeld, denen man regelmässig DaZ-Unterricht erteilt.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung dauert etwas mehr als ein Jahr (von August bis Oktober) und besteht aus insgesamt 24 Tagen Kontaktzeit sowie ca. 280 - 300 Stunden selbstgestalteter Arbeitszeit. Zusammen entsprechen diese ca. 450 Stunden Aufwand dem Workload für die 15 ECTS-Punkte, welche mit dem Zertifikat vergeben werden.

Ziele der Ausbildung

Die Teilnehmer:innen

  • verstehen sich als Fachpersonen für den Bereich DaZ und gestalten ihre Rolle eigenaktiv, in proaktiver Zusammenarbeit mit anderen Lehrpersonen und der Schulleitung. Gleichzeitig fungieren sie als kompetente Ansprech- und Beratungspersonen für die Lernenden, deren Eltern, Erziehungsberechtigten oder Bezugspersonen, wenn es um Fragen der Sprachförderung und der sprachlichen Integration geht.
  • befassen sich mit der wissenschaftlichen Erarbeitung für die in diesem CAS relevanten Lernprozessdokumentationen (LPDs).
  • nehmen Aspekte des interkulturellen Zusammenlebens differenziert wahr und setzen sich – wo immer möglich – für einen konstruktiven Umgang mit Interkulturalität aktiv ein.
  • erklären, wie Lernende eine Zweitsprache erwerben und übertragen dieses Wissen auf die eigene Unterrichtspraxis.
  • planen und gestalten den DaZ-Unterricht mit Rücksicht auf Spracherwerbs- und Sprachentwicklungsprozesse sowie unter Einbezug einschlägiger Unterrichtskonzepte und moderner Lernmaterialien.

Die Teilnehmer:innen

  • fördern die DaZ-Lernenden in den Sprachhandlungsbereichen Hören / Hörverstehen und Sprechen gezielt mit vielfältigen und alters- bzw. stufengerechten methodisch-didaktischen Konzepten und kreieren kompetenzorientierte Lernaufgaben zur Förderung der rezeptiven und produktiven mündlichen Kompetenzen.

Die Teilnehmer:innen

  • fördern die DaZ-Lernenden in den beiden Sprachhandlungsbereichen Lesen und Schreiben gezielt mit vielfältigen und alters- bzw. stufengerechten methodisch-didaktischen Konzepten und kreieren kompetenzorientierte Lernaufgaben zur Förderung der rezeptiven und produktiven schriftlichen Kompetenzen.

Die Teilnehmer:innen

  • befassen sich mit ihrem eigenen Fachwissen zu den grammatischen Strukturen der deutschen Sprache.
  • lernen, grammatikalische Einheiten stufen- und zielorientiert in ihrem Unterricht zu vermitteln.

Die Teilnehmer:innen

  • lernen, wie sie anhand verschiedener Diagnoseinstrumenten den Sprachstand ihrer Lernenden eruieren können und leiten daraus geeignete Fördermassnahmen ab.

Die Teilnehmer:innen

  • fördern und unterstützen die DaZLernenden mit gezielten Förder- und Differenzierungsmassnahmen.
  • gestalten bei Bedarf sprachförderlichen Unterricht in allen Fächern und / oder beraten Kolleg:innen aus anderen schulischen Fachbereichen, wie sie DaZLernende mithilfe eines sprachsensiblen Sach- und Fachunterrichts beim Erwerb der deutschen Sprache auf bildungssprachlichem Niveau fördern und unterstützen können.

Die Teilnehmer:innen

  • reflektieren die Entwicklung ihrer eigenen interkulturellen Kompetenz und ausgewählte Aspekte aus ihrem eigenen Lernprozess während der Dauer des CAS DaZ.
  • stellen mündlich wie schriftlich unter Beweis, dass sie Standardsprache auf bildungssprachlichem Niveau beherrschen und dabei Grundsätze eines wissenschaftlichen Sprachstils anzuwenden verstehen.

Elemente der Ausbildung

Der Zertifikatslehrgang Deutsch als Zweitsprache (DaZ) vermittelt fundierte theoretische Kenntnisse und macht die Teilnehmer:innen mit dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung bekannt. Dabei legt die Ausbildung ein besonderes Gewicht auf die Verknüpfung von Theorie und Praxis. Das Ziel ist es, die angehenden DaZ-Lehrpersonen darin zu befähigen, theoretische Erkenntnisse für die Weiterentwicklung ihrer Praxis nutzbar zu machen und neue Impulse für den Einsatz von Lehrmitteln, Unterrichtsmaterialien, Medien und Methoden in ihren DaZ-Unterricht aufzunehmen. Die Ausbildung gliedert sich in sieben Module, deren Abschluss jeweils an eine gewisse Leistung geknüpft ist. Vorgesehen sind ausserdem kollegiale Hospitationen durch Kolleg:innen aus der regionalen Lerngruppe sowie ein Unterrichtsbesuch pro Teilnehmer: in durch eine der Kursleiterinnen.

Der Lehrgang beginnt mit einem 5-tägigen Einstiegsblock im August. Die übrigen Präsenzveranstaltungen verteilen sich in der Regel auf jeweils einen Freitagnachmittag-Samstag-Block (1 ½ Tage) pro Monat. Zwischen Anfang Juli und Anfang September gibt es keine Präsenzveranstaltungen. Im September halten die Teilnehmer:innen im Rahmen der letzten Blockveranstaltung eine Präsentation, die zertifikatsrelevant ist. Die Diplomvergabe findet im Herbst statt.

Der Besuch der Fachtagung für Deutsch als Zweitsprache (DaZ), welche alljährlich in Chur an der Pädagogischen Hochschule stattfindet, ist verpflichtender Bestandteil des Lehrgangs.

Die Teilnehmer:innen bilden regionale Lerngruppen und nutzen diese zum regelmässigen fachlichen Austausch. Sie vertiefen dabei Ausbildungsthemen und diskutieren deren Transfer in die Praxis. Im Rahmen kollegialer Hospitationen besuchen sie sich gegenseitig im Unterricht und formulieren ein schriftliches Feedback zu ihren Beobachtungen.

Die selbstgestaltete Arbeitszeit verteilt sich über den gesamten Lehrgang und dient der Vor- und Nachbereitung der Inhalte aus dem Präsenzunterricht, dem Lesen von Fachliteratur, dem Verfassen von Einträgen in die sogenannte Lernprozessdokumentation (LPD), dem Schreiben einer Reflexion und dem Vorbereiten einer Abschluss-Präsentation.

Für das Verfassen der Lernprozessdokumentationen – was die Leistungsanforderung für das Bestehen der Module 1, 2, 3 und 5 ist – wird jede Teilnehmer:in jeweils von einer Kursleiterin beraten und durch formative Rückmeldungen unterstützt.

Die Leistungsanforderungen in dieser Ausbildung sind dreierlei: a) vollständige Teilnahme am Unterricht und an den Aufgaben in den Lerngruppen, b) Bestehen der Leistungsanforderungen in allen Modulen und c) Bestehen des Zertifikatsmoduls.

a) Anwesenheit
Gefordert ist die aktive Anwesenheit während der Präsenzveranstaltungen. Wenn jemand aus gesundheitlichen oder anderen wichtigen Gründen am Präsenzunterricht nicht teilnehmen kann, meldet er / sie sich rechtzeitig bei der Kursleitung und der Lehrgangsleiterin ab. Die jeweilige Kursleiterin erteilt dann einen Kompensationsauftrag, mit welchem der verpasste Inhalt aufgearbeitet werden kann.

b) Bestehen der Leistungsanforderungen aller Module
Am Ende der Module 1, 2, 3 und 5 sind die Teilnehmenden dazu angehalten, ihren Lernprozess mit einem Eintrag in die Lernprozessdokumentation (LPD) festzuhalten. Ein solcher Eintrag erfolgt nach dem folgenden Muster: A) Theorie zum gewählten Inhalt, B) Dokumentation einer konkreten Umsetzung dieses Inhalts im Praxisfeld, C) Reflexion der praktischen Umsetzung und Schlussfolgerungen für später.
Das Modul 4 (Grammatik) wird am Ende mit einer Prüfung abgeschlossen. Voraussetzung für das Bestehen des Moduls 6 ist die vollständige Anwesenheit (siehe Punkt a).

c) Zertifizierungsarbeiten
Das Zertifikatsmodul besteht aus einer schriftlichen Reflexion über die Entwicklung der eigenen interkulturellen Kompetenz und aus einer Präsentation zu ausgewählten Aspekten des eigenen Lernprozesses vor den anderen Kursteilnehmenden und vor allfälligen Gästen.

Das Bestehen aller sieben Module führt zum Certificate of Advanced Studies PHGR «Deutsch als Zweitsprache DaZ». Dieses Zertifikat weist 15 ECTS-Kreditpunkte aus und befähigt die Teilnehmer:innen unabhängig von ihrer persönlichen beruflichen Zielstufe zum Unterricht von Deutsch als Zweitsprache auf allen Stufen der Volksschule.

Module

  • Kursinhalte, Zielsetzungen und Organisatorisches
  • Einführung in DaZ-Lehrmittel / Start in den DaZ-Unterricht
  • Transkulturelle Kommunikation
  • Phonetik und Phonologie
  • Kompetenzbereich Hören / Hörverstehen
  • Kompetenzbereich Sprechen
  • Dialekt und Hochsprache
  • Kompetenzbereich Lesen
  • Kompetenzbereich Schreiben
  • Didaktik der Rechtschreibung
  • Zentrale Inhalte der deutschen Grammatik
  • Formen und Inhalte der Grammatikvermittlung
  • Grundlage Sprachstandsanalyse-Instrumente
  • Vertiefung Sprachstandsanalyse-Instrumente
  • Differenzierungsmassnahmen
  • Sprachförderung mit Bilderbüchern
  • Sprachförderung in allen Fächern
  • Zertifizierung: Die Teilnehmenden präsentieren einen ausgewählten Bereich aus ihrer Lernprozessdokumentation und aus ihrer Reflexion und beziehen das Publikum in geschickter Weise in die Diskussion über Theorie und Praxis ein.

Termine

Modul 1: Grundlagen
Mo – Fr, 04. – 08.08.2025
Fr – Sa, 05. – 06.09.2025

Modul 2: Hören und Sprechen
Fr – Sa, 26. – 27.09.2025
Fr – Sa, 24. – 25.10.2025
Fr – Sa, 14. – 15.11.2025

Modul 3: Lesen und Schreiben
Fr – Sa, 05. – 06.12.2025
Fr – Sa, 16. – 17.01.2026
Fr – Sa, 06. – 07.02.2026

Modul 4: Grammatik und Grammatikvermittlung
Fr – Sa, 06. – 07.03.2026
Sa, 15.03.2026 (DaZ-Tagung)

Modul 5: Sprachstandsanalyse
Fr – Sa, 02. – 03.05.2026 
Fr – Sa, 23. – 24.05.2026

Modul 6: Vertiefung
Fr – Sa, 06. – 07.06.2026 
Fr – Sa, 05. – 06.09.2026 

Die Zertifikatsfeier findet im Herbst 2026 statt. Der genaue Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.


Kurszeiten

Ganze Kurstage dauern in der Regel von 08.30 – 12.00 Uhr und 13.00 – 16.30 Uhr.
Halbe Kurstage dauern in der Regel von 14.30 – 18.30 Uhr.

Der 5-tägige Kursblock findet während der Sommerferien im August 2025 statt.

Unsere Dozent:innen haben ihr Know-how aus der Praxis und der Theorie stets mit viel Herzblut und Professionalität vermittelt. Der Austausch mit ihnen verlief wertschätzend und ihre Rückmeldungen waren wohlwollend. Auf dieser Basis konnten auch kritische Fragen eingebracht und besprochen werden.

Sonja Halser Stupf, Absolventin CAS-Lehrgang Deutsch als Zweitsprache

Dozentinnen und Dozenten

Valeria Zubler (Lehrgangsleitung)

Valeria Zubler ist ausgebildete Primar- Real und DaZ-Lehrerin, ehemalige Flight Attendant und Radiojournalistin. Seit mehreren Jahren unterrichtet sie als DaZ-Lehrerin auf allen Primarstufen und in der Erwachsenenbildung. Seit 2019 ist sie als Praxisdozentin an der Pädagogischen Hochschule Graubünden tätig.

Katarzyna Ke

Katarzyna Ke ist in Polen aufgewachsen und lernte Deutsch als Jugendliche in der Schweiz. Sie ist Anglistin und Germanistin, ausgebildete Gymnasiallehrperson und bringt Unterrichtserfahrung aus diversen Berufsfachschulen mit. Seit 2015 arbeitet sie als Dozentin an der Pädagogischen Hochschule Graubünden, vor allem im Bereich der Mehrsprachigkeitsdidaktik und der Zweitsprachendidaktik Englisch.

Dr. Christina vom Brocke

Christina vom Brocke ist Dozentin für Erst und Zweitspracherwerb an der Pädagogischen Hochschule Graubünden. Sie verfügt über mehrjährige Unterrichtserfahrung in Deutsch als Fremd- bzw. Zweitsprache, Englisch und Italienisch. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich Fremdbzw. Zweitspracherwerb und Fachdidaktik.

Mirjam Rischatsch

Mirjam Rischatsch ist Primarlehrerin und ausgebildete DaZ-Lehrerin. Sie verfügt über mehrjährige Unterrichtserfahrung im DaZ-Bereich im Kindergarten, in der Primarschule, an der Oberstufe und mit unbegleiteten minderjährigen Asylsuchenden sowie mit Erwachsenen. Seit 2017 ist sie Teil des Ausbildungsteams im CAS DaZ.

«Die Kenntnis der Schulsprache Deutsch ist die Grundvoraussetzung für schulischen Erfolg in deutschsprachigen Schulen.»

Valeria Zubler, Lehrgangsleiterin

Anmeldebedingungen

Anmeldeschluss

Anmeldeschluss ist der 31. März 2025. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Bestätigung der Anmeldung

Sie erhalten eine schriftliche Anmeldebestätigung. Nach dem Durchführungsentscheid wird Ihnen Ihre definitive Aufnahme in den Lehrgang bestätigt.

Kosten

Die Kosten für den gesamten Zertifikatslehrgang betragen CHF 6'800.–. Im Betrag enthalten sind die Kosten für die Kurstage (inkl. digitale Lernplattform sowie Beurteilung der Leistungsnachweise und der Zertifikatsarbeit). und die DaZ-Tagung. Nicht enthalten sind Kosten für Fachliteratur, Lehrmittel, Reisespesen und Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie allfällige Stellvertretungskosten.

Die Kosten werden in zwei Semesterbeträgen von je CHF 3'400.– erhoben. Diese werden den Teilnehmenden vor Beginn und in der Mitte des Zertifikatslehrgangs in Rechnung gestellt.

Bei Abwesenheit vom Lehrgang (einzelne Kurstage) infolge Krankheit, Unfall, Militärdienst usw. besteht kein Anspruch auf Reduktion der Kosten.

Weisungen

Für die Anmeldungen gelten die Weisungen für Weiterbildungslehrgänge der PH Graubünden, die auch die Bedingungen bei Rücktritt und Abmeldung regeln: www.phgr.ch/weiterbildung

Versicherung

Die Versicherung ist Sache der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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