#KarriereHOCH:
Exemplarische Laufbahngestaltung: Gianmarco Corsetto (37), Schulleiter Churwalden

Die beeindruckende berufliche Reise von Gianmarco Corsetto spiegelt neben der persönlichen Entwicklung auch den Wandel der Bildungslandschaft in der Schweiz wider. Von den Anfängen als Maurer über die Tätigkeit als Lehrer bis hin zur Übernahme der Schulleitung: Corsettos Laufbahn steht nicht nur für individuelle Ambitionen, sondern für die Möglichkeiten, die sich Lehrpersonen durch Weiterbildungen und eine differenzierte Karriereentwicklung öffnen.

Das Schweizer Bildungssystem als Erfolgsmodell wird durch verschiedene Faktoren geprägt. Neben der Qualität der öffentlichen Schulen spielt die ausgeprägte Durchlässigkeit zwischen den verschiedenen Bildungsstufen eine bedeutende Rolle. Konkret sind das die Teilnahme an verschiedenen Bildungsprogrammen, der Übergang von der Berufsbildung zur Hochschulbildung oder die Option, den Job während der beruflichen Laufbahn zu wechseln. Der berufliche Werdegang von Gianmarco Corsetto ist ein wunderbares Beispiel dafür.

Gianmarco Corsettos Familie stammt aus Italien. Seine Vorfahren waren auf dem Bau tätig, Vater, Grossvater und Onkel allesamt Maurer. Für Gianmarco schien der Weg vorgezeichnet und er entschied sich, auch etwas schulmüde, für eine Maurerlehre. Keine endgültige Berufswahl, wie sich später herausstellen sollte, aber eine gute Lebensschule.

Die Ausbildung war anspruchsvoll: rauer Umgang unter den Kollegen, täglicher Leistungsdruck und bei jedem Wetter draussen. Heute profitiert er von diesen Erfahrungen: Durchhaltevermögen und Entschlossenheit bringen ihm viel in seiner Tätigkeit. Nach Abschluss der Lehre wechselte Gianmarco Corsetto den Arbeitgeber, der seine Pläne für eine Weiterbildung unterstützte. Sollte er Richtung Polier gehen oder eher Bauleiter? Plötzlich wurde ihm bewusst, wie viele andere Berufsfelder ihm offenstehen.

Sein Hintergrund als Kind von italienischen Einwanderern diente ihm als Antrieb. Er wollte beruflich weiterkommen, Verantwortung übernehmen. Bald war die Idee entstanden, nach dem Vorkurs in Schiers das Bachelorstudium zur Primarlehrperson an der PH Graubünden zu absolvieren. Bis heute fühlt sich Gianmarco Corsetto im schulischen Umfeld zu Hause.

Während acht Jahren als Lehrperson in Landquart sammelte Corsetto wertvolle Erfahrungen. «Auch als Lehrer versuchte ich stets weiterzukommen. Mal war ich Stufenverantwortlicher, mal konnte ich einzelne Aufgaben der Schulleitung übernehmen. Auch hier war ich mir irgendwann bewusst: Ich möchte den nächsten Schritt gehen.»

Sich für eine Stelle als Schulleiter zu bewerben, bedeutete auch, die Komfortzone zu verlassen. Die Aussicht, dass er immer in seine frühere Tätigkeit als Lehrperson zurückkehren könnte, half ihm bei der Entscheidungsfindung. Heute bereut er diesen Schritt nicht und ist seit drei Jahren Schulleiter in Churwalden.

Neben seiner Rolle als Schulleiter engagiert sich Corsetto im Vorstand des Verbands Schulleitungen Graubünden. Er plant, das Masterstudium Schulentwicklung in Angriff zu nehmen, das von der PH Graubünden in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen angeboten wird. Sich weiterzubilden ist für Gianmarco Corsetto ein Geschenk.

Lehrperson: Ein Beruf mit vielen Möglichkeiten

Die Laufbahnmöglichkeiten von Lehrpersonen haben sich in der Schweiz mit der Entwicklung der Pädagogischen Hochschulen und dem zunehmend differenzierten Angebot an Weiterbildungsstudiengängen (CAS, DAS, MAS) konkretisiert. «Erfahrungsgemäss wollen sich viele Lehrpersonen nicht ganz vom Berufsfeld Schule lösen. Sie suchen eher nach einer Ergänzung zur Tätigkeit im Unterricht oder sie versuchen, ihre Erfahrung in anderer Funktion in den Schul- und Bildungsbetrieb einzubringen» so Karin Lutz, Leiterin Kurse und Lehrgänge an der PH Graubünden. Hochschulen bieten darum auch berufsorientierte, von der öffentlichen Hand nicht subventionierte Weiterbildungen an, welche den Erwerb zusätzlicher oder neuer Kenntnisse und Kompetenzen ermöglichen. Sie richten sich an Personen mit einem Erstabschluss einer Hochschule oder mit einer gleichwertigen Ausbildung, die in der Regel bereits über mehrjährige berufliche Erfahrung verfügen.  

CAS Schulleitung.

Schulleiter:innen setzen Impulse. Sie begreifen Schule als attraktiven Lern- und Bildungsraum und verstehen es, bestehende und zukünftige Anforderungen im Bildungssystem mit den Mitarbeitenden erfolgreich anzupacken. Als Schulleiter:in gestalten Sie Veränderungsprozesse und unterstützen kooperative, wirksame und ressourcenorientierte Lösungen.

mehr Informationen

Masterstudium Schulentwicklung.

Gesellschaftlicher Wandel prägt Schulen und stellt sie vor Herausforderungen. Als Schulentwickler:in sind Sie aktiv daran beteiligt, Entwicklungsschritte zu initiieren und neue Abläufe zu definieren. Das Masterstudium Schulentwicklung in Kooperation mit anderen Hochschulen qualifiziert Sie zu Expert:innen der Schulentwicklung auf nationalem und internationalem Niveau.

mehr Informationen

#HOCHinteressant, #HOCHmusikalisch, #HOCHalpin

#HOCHschulstandort: Chur, die Überschaubare

#HOCHtalentiert: Zwischen Bühne und Schulzimmer

#HOCHalpin: «Das Ziel bleibt immer das Ziel»

#HOCHschulverantwortung: Nachhaltig engagiert - für heute und für morgen

#HOCHmusikalisch: Hochmusikalisch sind wenige, musikalisch hingegen alle

#HOCHaktuell: «Wir brauchen motivierte und enthusiastische Lehrerinnen und Lehrer, die vermitteln, dass Informatik kreative Arbeit bedeutet»

#HOCHkarätig: Themenabend zur Ausstellung Gäste aus Politik, Wirtschaft und Bildung diskutieren über die «Schule der Zukunft»

#HOCHgeflogen: Vom Flugzeug ins Klassenzimmer

#KarriereHOCH: Exemplarische Laufbahngestaltung: Gianmarco Corsetto (37), Schulleiter Churwalden

Kontakt

Ihr Browser (IE 11) ist leider zu alt und wird nicht mehr unterstützt.