Medienmitteilung
Zum Tag der Muttersprache: Umfrage zur Vielfalt des Romanischen gestartet

Am 21. Februar 2025 wird weltweit der Internationale Tag der Muttersprache gefeiert. Anlässlich dieses Tages ruft die Pädagogische Hochschule Graubünden (PHGR) alle rätoromanischsprechenden Personen dazu auf, an einer Umfrage teilzunehmen.

Das Ziel des Projekts ist es, die sprachliche Vielfalt des Rätoromanischen zu erfassen und in einem digitalen Sprachatlas sichtbar zu machen. Während für andere Schweizer Landessprachen bereits digitale Atlanten existieren oder erarbeitet werden, fehlt es bislang an einer umfassenden Dokumentation des aktuell gesprochenen Rätoromanischen – ein Mangel, der nun behoben werden soll.

Mit einer Vorstudie möchte ein Forschungsteam der PHGR und der Universität Freiburg/Schweiz eine erste Datengrundlage schaffen, um langfristig einen öffentlich zugänglichen digitalen Sprachatlas zu entwickeln. Dafür werden alle romanischsprechenden Personen aufgerufen, an der Online-Umfrage teilzunehmen.

Glimaia, lindorna oder vielleicht schnec?

Die Umfrage untersucht den alltäglichen Sprachgebrauch, «und das meinen wir auch so», erklärt Andrin Büchler, Sprachwissenschaftler an der PH Graubünden. «Wenn jemand normalerweise ein (schweizer)deutsches Wort im Alltag verwendet, so soll man es im Fragebogen auch genau so angeben». 

Folgende Fragen stehen im Zentrum: Wie verändert sich die Aussprache von einem Ort zum anderen? Welche Wörter und Ausdrücke unterscheiden sich zwischen den Regionen? Ein Sprachatlas hilft, diese Fragen zu beantworten, indem er die sprachliche Vielfalt auf Landkarten darstellt. «Wir möchten beispielsweise herausfinden, ob in Sedrun dasselbe Wort für ein bestimmtes Tier (siehe Sprachkarte) verwendet wird wie in Falera oder etwa der Val Müstair», so Büchler. Die Teilnehmenden können aus mehreren Antwortmöglichkeiten jene auswählen, die ihrer eigenen Aussprache oder Formulierungsweise am nächsten kommt. Zudem beinhaltet die Umfrage Bildbenennungsaufgaben und Fragen zur bevorzugten Verwendung bestimmter Satzstrukturen. 

 

Karte: Erstellt von Andrin Büchler auf Basis der im Projekt AIS reloaded neu erhobenen Daten.* 

* Quelle: Michele Loporcaro, Stephan Schmid, Diego Pescarini, Graziano Tisato, Giulia Donzelli, Lisa Gasner, Alice Idone, Stefano Negrinelli, Adriano Salvi, Chiara Zanini (2022). AIS, reloaded (AISr). Universität Zürich. www.ais-reloaded.uzh.ch/

Alle Romanischsprachigen können in ihrem eigenen Idiom teilnehmen

Alle Rätoromanischsprechenden – unabhängig von Alter und Wohnort – sind eingeladen, an der Umfrage teilzunehmen. Auch Personen, die Rätoromanisch gelernt haben, können mitmachen. Wer mehrere Idiome spricht, kann den Fragebogen für jedes Idiom separat ausfüllen. 

Ein Gemeinschaftsprojekt

Das Projekt wird von der Professur Rätoromanisch und Rätoromanischdidaktik an der Pädagogischen Hochschule Graubünden und der Professur für Rätoromanisch an der Universität Freiburg/Schweiz geleitet. Die beiden Professuren verbindet das gemeinsame Interesse an linguistischen Fragestellungen.

Zur Umfrage

Jetzt teilnehmen: Umfrage zur Vielfalt des Romanischen

Interessierte können bis am 30. September 2025 teilnehmen. (Bild*)

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