Medienmitteilung
Bündner MINT-Woche – eine Erfolgsgeschichte

Vom 14. bis und mit 18. Oktober 2024 wurden 200 Primarschulkinder und 40 angehende Lehrpersonen in enger Zusammenarbeit mit Lernenden bereits zum zehnten Mal von mittlerweilen sechzehn Bündner Firmen während einer Woche auf die hochtechnologisierte Welt von morgen vorbereitet.

Hämmern, Fräsen, Programmieren, Konstruieren, Löten: Eine Woche lang konnten insgesamt rund 200 Schülerinnen und Schüler (3. bis 6. Klasse) anhand von problemorientierten Aufgabenstellungen aus ihrer Lebenswelt MINT-Inhalte entdecken. Angeleitet von Lernenden der beteiligten Betriebe sowie von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Graubünden probierten die Kinder und Jugendlichen technische Inhalte aus, experimentierten und freuten sich am Schluss über ein selbst erarbeitetes Produkt. Während einem Tag programmieren die Teilnehmenden anhand der Spielfelder, welche gemeinsam mit den Lernenden der Firmen entwickelt worden sind, an der PH Graubünden einen Roboter so, dass er unterschiedliche Aufgabenstellungen aus dem Alltag der einzelnen Firma lösen konnte. 

Verbindung von Wirtschaft und Schule

Die Bündner MINT-Woche (MINT-CAMPs GR) verbindet Wirtschaft und Schule: Lernende der beteiligten Bündner Unternehmen und Institutionen arbeiten eng mit Studierenden der PH Graubünden zusammen. Gemeinsam begeistern sie Kinder und Jugendliche für praktische Tätigkeiten und unterrichten die Schülerinnen und Schüler im Betrieb vor Ort. Die angehenden Lehrpersonen erweitern im Rahmen dieser Kooperation anhand von Hands-on-Erfahrungen ihr fachliches, fachdidaktisches sowie pädagogisches Wissen und die Lernenden der Betriebe geben ihr erworbenes Wissen an die Kinder und angehenden Lehrpersonen weiter. 

Drittklässlerin Aileen (Laax) beschreibt eindrücklich: «Ich habe gelernt, dass Stickstoff -160 Grad ist und Gegenstände dort sehr schnell einfrieren. Bei Keller Laser haben wir das «4 gewinnt»- Spiel gemacht und mir gefiel, wie wir die Jetons für das Spiel selber lackieren konnten. Bei den Kunststofftechnologen in der Ems Chemie AG lernte ich, wie die Maschinen funktionieren und auf was ich achten muss.»

Kimberly ebenfalls aus Laax (3. Klasse) berichtet wie folgt von ihren Erfahrungen: «Bei der Keller Laser lernte ich, dass man sich schützen muss, dass keine Unfälle erfolgen. Und mir gefiel, dass wir viel selbst machen durften, wie beispielsweise das Schleifen, Lackieren und Abmessen in der Werkstatt. Ich habe dann in der Ems Chemie AG gelernt, dass Granulat teuer ist, dies wusste ich vorher noch nicht und ich war beeindruckt.»

«Für mich als angehende Lehrperson war es äusserst aufschlussreich, die Kinder ausserhalb des Klassenzimmers zu beobachten. Auf diese Weise lernte ich sie aus einer anderen Perspektive kennen – sowohl in ihrer Interaktion untereinander als auch bei der selbstständigen Arbeit. Es zeigte sich, dass Lernen nicht nur am Schreibtisch und durch das Abarbeiten von Aufgaben stattfindet. Diese Erfahrung hat mir verdeutlicht, wie wertvoll ausserschulische Lernorte sind, da sie den Kindern eine abwechslungsreiche und inspirierende Lernumgebung bieten. Solche Orte ermöglichen es, die Kinder auf unterschiedlichen Ebenen zu erreichen und individuell zu fördern. Die Kinder zeigten grosses Interesse und Lernbereitschaft. Diese Erfahrungen werden mir im Unterricht in der Praxis von Nutzen sein. Ich habe erkannt, wie wichtig es ist, die Bedürfnisse und Interessen der Kinder zu kennen und diese nebst den Kompetenzen, die sie zu erwerben haben, in die Unterrichtsplanung zu integrieren.» So berichtet Laurin Zala aus Trin Mulin , Student an der PH Graubünden im 2. Studienjahr seine wertvollen Erfahrungen, die er während dieser Woche in Kooperation mit Lernenden und Mitstudierenden sammeln konnte, auf eindrückliche Art und Weise. 

Pädagogisch wertvolles MINT-Förderprogramm im ausserschulischen Bereich

Die PH Graubünden hat die Bündner MINT-Woche im Jahr 2014 zum ersten Mal mit 24 Kindern und Jugendlichen in der Ems Chemie AG in Domat Ems durchgeführt und diese in den letzten Jahren mit diversen Betrieben gemeinsam erfolgreich weiterentwickelt. Das MINT-Förderprogramm wird von erfahrenen sowie angehenden Lehrpersonen geleitet, welche vom MINT-Team der PH Graubünden spezifisch dafür ausgebildet werden. Die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft freut die Projektleiterin der PH Graubünden, Lilian Ladner: «Wir bündeln unsere Stärken und Ressourcen – wir lernen von- und miteinander. Einerseits erweitern unsere Studierenden in Kooperation mit den Lernenden ihr Professionswissen und andererseits werden die Future-Skills wie Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken gefördert. Mittlerweilen sind wir in vielen Regionen Graubündens vertreten und wecken damit das Interesse an Technik bei erfahrenen wie angehenden Lehrpersonen Studierenden».

Wie weiter?

Prof. Dr. Gian-Paolo Curcio, Rektor der PH Graubünden, betont: «Mit der Bündner MINT-Woche wecken wir bei rund 200 Kindern und Jugendlichen das Interesse an den MINT-Inhalten. Gemeinsam mit der Wirtschaft gehen wir den Fachkräftemangel mit dieser Kooperation gezielt an. Was klein begonnen hat, kann heute mit 16 Bündner Betrieben, als Erfolgsgeschichte bezeichnet werden. Vielleicht entscheidet sich der Eine oder der Andere für einen MINT-Beruf.»

Bündner MINT-Woche

Während der Bündner MINT-Woche werden Kinder und Jugendliche an verschiedenen Firmenstandorten sowie an der Pädagogischen Hochschule von Studierenden der PH Graubünden und Lernenden der jeweiligen Lehrbetriebe unterrichtet und in die Welt der Technik eingeführt. Die Hälfte der Plätze ist jeweils für Mädchen reserviert.

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MINTzentrum

Mit der MINT-Förderung setzt sich die PH Graubünden zum Ziel, dass angehende wie auch erfahrene Lehrpersonen die neuen Technologien kennen, diese anwenden und im Unterricht einsetzen können. Die Lehrer:innen werden für MINT-Inhalte begeistert und befähigt, diese Kompetenzen ihrer Schüler:innen wirksam zu fördern.

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Mit dem MINTmobil in die Schulen

Die PH Graubünden setzt mit dem MINTmobil neue Impulse und unterstreicht damit ihre Pionierrolle im Kanton Graubünden bezüglich der Förderung von Lehrpersonen sowie Schülerinnen und Schülern in den MINT-Fächern. Sie besucht die Klassen direkt vor Ort.

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