Für eine erfolgreiche Bewältigung dieser Herausforderungen benötigt die Schule ausreichend gut qualifizierte Schulische Heilpädagoginnen und Heilpädagogen. Eine Erhebung des Amts für Volkschule und Sport aus dem Jahr 2020 zeigt, dass 40% der in der Funktion Schulische Heilpädagogik tätigen Lehrpersonen in Graubünden nicht die entsprechende Qualifikation besitzen.
Das ausgebaute Studienangebot der PH Graubünden in Zusammenarbeit mit der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik ist ein wichtiger Schritt für die Zukunft. Seit Beginn des Pilotprojekts im Jahr 2022 konnte mit jährlich 22 bis 27 Studierenden die Anzahl Studierender verdoppelt werden. Die Evaluation zeigt, dass das zeitlich flexibilisierte Studium besser vereinbar ist mit beruflichen Verpflichtungen und anderen Aufgaben, wie z.B. Familienarbeit. Der jährliche Studienbeginn und die Verlässlichkeit bei Erfüllung der Zulassungsbedingungen einen Studienplatz zu erhalten, erhöht die Planungssicherheit für Schulen und interessierte Lehrpersonen. Darüber hinaus ermöglicht das Laufbahnmodell, einzelne Module als Weiterbildung zu besuchen, was die Flexibilität weiter erhöht.
Mit diesen Angeboten können Schulen ihre Personalplanung für die Schulische Heilpädagogik frühzeitig gestalten und gezielt Lehrpersonen aufbauen, die diese vielseitige und anspruchsvolle Aufgabe übernehmen.
Kompetenzen im Umgang mit Vielfalt sind auch für Klassenlehrpersonen von hoher Bedeutung. Das Weiterbildungsangebot der PH Graubünden berücksichtigt dies mit einem breiten Spektrum an Kursen, etwa zur Thematik herausforderndes Verhalten. So werden Lehrpersonen gestärkt, um gut auf die Anforderungen in der Schule reagieren zu können.