KI
Kurz nachgefragt bei Gian-Paolo Curcio, Rektor PH Graubünden

Herr Curcio, wie wird künstliche Intelligenz die Bildung der Schülerinnen und Schüler beeinflussen und wie wird KI im Schulalltag künftig am besten eingesetzt?

Gian-Paulo Curcio: Künstliche Intelligenz wird die Bildung fundamental umwälzen. Mit dem Internet wurde Wissen orts- und zeitunabhängig zugänglich gemacht. Die KI wird auf dieses Wissen zugreifen können, dieses analysieren und damit autonom Probleme lösen können. Jede Problemlösung generiert neues Wissen. KI charakterisiert sich demnach durch Autonomie und Anpassungsfähigkeit. Chatbots hingegen sind datenbasierte Systeme, welche auf Sprachmodellen basieren. Letztere lösen autonom keine Probleme, zeigen sich aber teilweise anpassungsfähig. Die Frage ist also nicht, ob künstliche Intelligenz die Bildung beeinflussen und verändern wird, sondern wie wir als Mensch damit umgehen? Schülerinnen und Schüler müssen in der Lage sein, Probleme so zu formulieren, dass Maschinen in die Problemlösung einbezogen werden können. Je besser Schülerinnen und Schüler die eingesetzten Systeme und den Umgang mit ihnen verstehen, umso besser können die generierten Lösungen genutzt werden.

 

Welche Herausforderungen werden auf die Lehrpersonen zukommen?

Man muss davon ausgehen, dass die Schülerinnen und Schüler bereits heute datenbasierte Systeme wie Chatbots einsetzen. Dies hat Konsequenzen auf den Lehr-Lernprozess. Wenn eine Maschine eine Aufgabe löst, lernen die Kinder und Jugendlichen bestenfalls, wie man die Maschine programmiert, nicht aber den zugrunde liegenden Inhalt. Zudem können Schülerinnen und Schüler ohne vertieftes Fachwissen die Richtigkeit der generierten Antworten beziehungsweise des generierten Produktes nicht oder nur teilweise beurteilen. Diese Umstände beeinflussen den Lehrprozess und haben Konsequenzen auf die zu vertiefenden Inhalte, die angewendete Didaktik (Aufgabenstellung) oder auch den sinnvollen und den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Systemen (Ethik).

 

Wo liegen die Chancen im Arbeiten mit KI?

Der Vorteil der Nutzung von künstlicher Intelligenz liegt in der Kapazität der Maschinen, riesige Datenmengen rasch zu analysieren, um Lösungen zu erarbeiten, welche für die Entscheidungsfindung genutzt werden können.

 

Das Interview ist am 13. März 2024 in der Bünder Woche erschienen. 

Interview «Mathematik gewinnt zweifellos an Bedeutung».

Die Digitalisierung verändert unsere Gesellschaft und stellt auch die Bildung vor neue Herausforderungen. Prof. Dr. Matthias Müller, Professor für Mathematikdidaktik an der PH Graubünden, erläutert, warum mathematische Kompetenzen in Zukunft immer wichtiger werden und welche neuen Strategien es braucht, um Schülerinnen und Schüler optimal auf die Welt von morgen vorzubereiten.

mehr Informationen

Modularer CAS Bildung im digitalen Wandel.

Der Lehrgang besteht aus vier Profilen: MINT & Making, Medien & Digitalität, Programmieren und Pädagogischer ICT-Support.

mehr Informationen

CAS Informatik und Informatik­didaktik.

Informatik ist eine universelle Sprache und prägt die digitale Transformation der Gesellschaft massgeblich. Dieser Prozess verändert Schule und Unterricht. Der Lehrgang zeigt Ihnen auf, wie Sie bei Primar- und Sekundar-Schülerinnen und Schülern den Erfindergeist und die Begeisterung für Informatik wecken. Gemeinsam verstehen Sie Informatik als systematisches und kreatives Lösen von Problemen.

mehr Informationen

MINT-Förderung.

Mit der MINT-Förderung setzt sich die PH Graubünden zum Ziel, dass angehende wie auch erfahrene Lehrpersonen die neuen Technologien kennen, diese anwenden und im Unterricht einsetzen können. Die Lehrer:innen werden für MINT-Inhalte begeistert und befähigt, diese Kompetenzen ihrer Schüler:innen wirksam zu fördern.

mehr Informationen

Ihr Browser (IE 11) ist leider zu alt und wird nicht mehr unterstützt.