CAS
Erlebnis Kunst und Kunstvermittlung

Die berufsbegleitende Weiterbildung qualifiziert Lehrpersonen mit Interesse an Kunst und Kunstvermittlung sowie Kunstschaffende, Kuratoren und Kunstliebhaber mit pädagogischer Grundausbildung. In diesem Lehrgang eignen Sie sich praktische und theoretische Kenntnisse an, um Kindern und Jugendlichen aktive Kunsterfahrungen zu ermöglichen und Bildkompetenzen zu vermitteln.

Beginn Lehrgang

voraussichtlich 2025

Dauer

1 Jahr

Sprache 

Deutsch

Umfang

13 ECTS-Punkte

Preis

CHF 7'000.-

Anmeldeschluss

30. April 2025

Schwerpunkte

Informationen

Adressaten

Die PH Graubünden, das Bündner Kunstmuseum und das Kunstmuseum Liechtenstein haben den CAS-Studiengang Erlebnis Kunst – Kunstvermittlung für Lehrpersonen und Fachpersonen im Bereich Kunst und Kultur aus Graubünden, Liechtenstein und der ganzen Schweiz entwickelt. Selbstverständlich sprechen wir auch Fachleute für Unterricht, Kurswesen und aus weiteren Bildungs und Vermittlungskontexten an: Kuratorinnen und Kuratoren, Galeristinnen und Galeristen, Kulturmanagerinnen und Kulturmanager sowie Künstlerinnen und Künstler mit pädagogischer Grundausbildung.

Ausnahmen mit Teilqualifikationen sur Dossier sind möglich.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung ist in fünf Module mit insgesamt 18 Kurstagen und einen Selbstlernkurs gegliedert. Sie kann innerhalb des Schuljahres absolviert werden – von September bis August. Zwei Studienwochen sowie Blockhalb- und Blocktage sorgen für einen Lehrgangsplan, der neben dem Unterricht in Seminarform auch Exkursionen in Museen und Ateliers von Kunstschaffenden beinhaltet.

Ziele der Ausbildung

Ziel des Zertifikatslehrgangs ist es, einen Überblick über verschiedene Vermittlungsformate für Kinder und Jugendliche zu erhalten, Theorie- und Praxis-Ansätze kennenzulernen, Vermittlungssequenzen zu entwickeln und zu erproben. Sie erwerben exemplarische Kenntnisse über relevante Positionen der Kunstgeschichte und der zeitgenössischen Kunst.

Fragestellungen zur kulturellen Bildung und zur gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst erörtern Sie in der Zusammenarbeit mit den Dozierenden und Kunstschaffenden.

Nach Abschluss des Zertifikatslehrgangs können Sie selbstständig Vermittlungskonzepte für Kinder und Jugendliche entwickeln und umsetzen. Der CAS fokussiert die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im schulischen Kontext und gründet auf dem Bildungsverständnis des Lehrplans 21.

Didaktische Prinzipien

  • Offene Vermittlungsmethoden mit partizipativem, dekonstruktivem und transformatorischem Charakter in unterschiedlichen Sozialformen
  • Enge Verknüpfung zwischen Theorie und praktischer Anwendung
  • Genaues Wahrnehmen, offene Haltung gegenüber Entwicklungen und Vertrauen in die eigene Expertise

Elemente der Ausbildung

Der Zertifikatslehrgang Erlebnis Kunst – Kunstvermittlung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich intensiv mit Kunst und ihren Kontexten auseinanderzusetzen; theoretisch und praktisch. Alle Dozierenden stehen mitten in ihrer Berufspraxis als Vermittlerin oder Vermittler, Kunsthistorikerin oder Kunsthistoriker, Kuratorin oder Kurator und Künstlerin oder Künstler und begleiten Sie mit ihrem umfangreichen Wissen und vielfältigen Erfahrungsschatz. Sie selbst werden nach Ihrem erfolgreichen Abschluss kompetent und mit zahlreichen Ideen inspirierende und innovative Zugänge zur Kunst konzipieren, planen und durchführen.

Der Arbeitsaufwand für den gesamten Lehrgang beträgt ca. 340 Stunden und entspricht 13 ECTS-Kreditpunkten.

Mit dem ersten Modul führt Sie dieser CAS in die vielseitige Welt der Kunstvermittlung ein: Bildkompetenz, Museumsbiografien – die eigene miteingeschlossen – und Methoden der Werkbetrachtung. Was heisst das für Ihre neue Rolle als Kunstvermittlerin oder Kunstvermittler?

Im zweiten Modul erproben Sie im Rahmen einer Projektwoche im Bündner Kunstmuseum und im Kunstmuseum Liechtenstein Vermittlungstheorien, -strategien und -methoden. Zu den Perlen und Fixsternen des BKM gehören Werke von Angelika Kauffmann, Giovanni Segantini, Giovanni, Alberto, Diego und Augusto Giacometti und Ernst Ludwig Kirchner. Die Sammlung des Kunstmuseums Liechtenstein weist erstrangige Werke des Symbolismus, Futurismus, Surrealismus, der konkreten Kunst, der Konzeptkunst und auch der Arte Povera auf. 

Das dritte Modul bereichert das Erlebnis Kunst durch Körper, Sprache und Raum in Wahrnehmung und Ausdruck und behandelt auch die Möglichkeit der Reflexion und Dokumentation mit ästhetischen Mitteln. 

Das vierte Modul steht mit der Studienreise ganz im Zeichen der Kunststadt Basel: Zeitgenössische Kunst im Dialog mit Positionen aus der Kunstgeschichte. 

Im fünften Modul, «Betriebssystem Kunst», geht die Künstlerin Gabriela Gerber zwei grundlegenden Fragen nach: Welche Bedeutung kommt der künstlerischen Arbeit im ökonomisch geprägten, aber inhaltlich offenen gesellschaftlichen Kontext zu? Welches Bildungspotential kann durch die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst zugänglich gemacht werden? Gemeinsam ergründen Sie diese Fragen im direkten Austausch mit Kunstschaffenden anlässlich von Besuchen in deren Atelier. 

Das sechste Modul ist ein Selbstlernkurs, der Sie befähigt, die formalen Ansprüche der Zertifikatsarbeit zu erfüllen.

Sie tauchen im Januar tief in die Welt der Kunstgeschichte ein und lernen zeitgenössische Positionen kennen: Sie besuchen ausgewählte Museen in und um Basel gemeinsam mit der Kunsthistorikerin Dr. Nicole Seeberger. Sie erproben in der Stadt am Rhein in eigenen Vermittlungssequenzen aktiv das bisher Gelernte. Sie lernen im Kunstmuseum Basel zentrale Werke aus der Kunstgeschichte kennen und treten mit der klassischen Moderne in Kontakt. Sie erleben in der Fondation Beyeler, der Kunsthalle Basel sowie im Tinguely Museum und Schaulager wie zeitgenössische Kunst in Dialog mit Werken aus der Kunstgeschichte treten kann.

Ihre selbst gestaltete Arbeitszeit verteilt sich über den gesamten Lehrgang. Sie vertiefen fachliche, fachdidaktische und methodische Inputs und setzen sie in die Praxis um.

Modulbezogene Leistungsnachweise und die Zertifikatsarbeit helfen Ihnen, tief in die Materie einzutauchen und das Gelernte umzusetzen. Sie führen während des Kurses ein selbst gestaltetes Journal, das auch digitale Elemente enthalten kann.

In der Zertifikatsarbeit erstellen Sie ein Konzept eines eigenständigen Vermittlungsformates mit didaktischem Begleitmaterial zu konkreten Werken der Sammlung des Bündner Kunstmuseums oder nach Absprache mit der Lehrgangsleitung zu Werken aus einer anderen Sammlung. 

Menga Dolf und Lukas Bardill stehen als Mentorin und Mentor zur Verfügung. Die Zertifikatsarbeit sowie alle Leistungsnachweise können auch in Italienisch und Romanisch verfasst werden. Alle Vermittlungskonzepte sind für die CAS-Teilnehmenden digital verfügbar und bilden einen Fundus für Ihre zukünftige Vermittlungstätigkeit. 

Der erfolgreiche Abschluss aller Module und der Zertifikatsarbeit führt zum Certificate of Advanced Studies PHGR «Erlebnis Kunst – Kunstvermittlung» der Pädagogischen Hochschule Graubünden im Umfang von 13 ECTS-Punkten. 

Mit der Präsentation ausgewählter Teile der Zertifikatsarbeit schliessen Sie den Lehrgang ab. Anlässlich der Zertifikatsübergabe wird bei einem Apéro im Bündner Kunstmuseum gemeinsam angestossen! 

Die Zertifikatsfeier findet Mitte September 2024 statt.

Module

  • Einführung in den Lehrgang
  • Kommunikation mit und über Bilder 
  • Bildkompetenz und der Umgang mit dem Bild 
  • meine Museumsbiographie als Ausgangspunkt
  • Einführung in Vermittlungstheorien
  • Konfrontation mit den Kunstsammlungen im BKM und im KML 
  • Vorbereitungsmodul 2 «Kunstbegegnung auf eigene Faust»
  • Grundlagen des Vermittlungsprozesses: Faktoren gelingender Vermittlung
  • Selbstverständnis und Rollenklärung als Vermittlerin
  • Dialogische, besucherorientierte und besucherzentrierte Kunstvermittlung: Praktische Übungen
  • Mit der Kunst in Kontakt: Praktische Übungen vor Originalen
  •  Bild und Lehrplan 21
  • Auswertung «Kunstbegegnung auf eigene Faust»
  • Wahrnehmen von Körper und Raum
  • Performative Zugänge und Ausdrucksformen in der Kunstvermittlung
  • Anleiten von performativen Vermittlungsimpulsen
  • Ästhetische Prozesse, vernetztes Lernen und fächerübergreifende Themenfelder über / durch / mit / ausgehend von Kunst
  • Reflexion und Dokumentation von Bildungsprozessen mit ästhetischen Mitteln
  • Zeitgenössische Kunst im Dialog zu exemplarischen Positionen der Kunstgeschichte.
  • Führungen in Sammlungen und Ausstellungen von Museen und Kunstinstitutionen in Basel.
  • Fachwissenschaftliche Referate der Teilnehmenden.
  • Kunstvermittlung aus dem Hosensack - Kunst mit «wenig oder nichts» ganz spontan überall vermitteln.
  • Einblick in die Arbeitsweise des Künstlerduos Gerber & Bardill
  • Ästhetische Erfahrung als Grundlage für Kunstproduktion
  • Zusammenarbeit von Kunstvermittlung mit Künstlerinnen und Künstlern
  • Einblick in Ausstellungskonzepte und in den Kunstbetrieb
  • Bedeutung der künstlerischen Arbeit im gesellschaftlichen Kontext
  • Bildungspotential in der Auseinandersetzung mit Künstlerinnen und Künstlern und ihrem Werk
  • Grundlagen des Wissenschaftlichen Arbeitens

Termine

Die Termine werden demnächst bekanntgegeben.

Kurszeiten

Ganze Kurstage dauern in der Regel von 08.30 – 12.00 Uhr und 13.00 – 16.30 Uhr.
Halbe Kurstage dauern in der Regel von 14.30 – 18.30 Uhr.

Der Studienwoche in Basel findet während der Weihnachtsferien im Januar statt.

Dozentinnen und Dozenten

Gabriela Gerber, Lehrgangsleitung

Dozentin PH Graubünden Fachdidaktik BG; Kindergartenlehrperson; Bildende Künstlerin FH ZHdK; Master Fachdidaktik Künste PHZH / ZHdK; Swiss Art Award 2004; mit Lukas Bardill als freischaffende Künstlerin aktiv.

Lukas Bardill

Dozent PH Graubünden Fachdidaktik BG; Primarlehrer, Kunststudium F+F; Master Fachdidaktik Kunst und Gestaltung, Universität Bern; mit Gabriela Gerber als freischaffender Künstler aktiv; Co-Präsidium Visarte Graubünden.

Menga Dolf

Dozentin PH Graubünden Fachdidaktik BG; Primarlehrerin; Zeichenlehrerin; Künstlerin; Kunsttheoriestudium ZHdK.

Alexa Giger

Kunstvermittlerin BKM, Primarlehrerin, Farbgestalterin HF, Weiterbildungen in Kunst und Vermittlung, Lehrmittelautorin (Bereiche: Kunst vermitteln, Schule und Museum), diverse Projekte zu Kunst und Schule in Graubünden (romanisch, deutsch, italienisch).

Susanne Kudorfer

Leiterin Kunstvermittlung Kunstmuseum Liechtenstein; Dozentin Fachdidaktik an der Hochschule Luzern, Design und Kunst; langjährige Tätigkeit in verschiedenen Museen; Zusammenarbeit mit Künstler:innen; Forschungsprojekt zur Kunstvermittlung; Studium der Kunstgeschichte, Pädagogik und Sozialpsychologie in München.

Reut Nahum

In Israel geboren; lebt seit neun Jahren in der Schweiz; freischaffende Tänzerin und Choreographin; Tanzpädagogin, spezialisiert auf die Arbeit mit Kindern. Engagement im Tanzhaus Young Teams in Zürich; Co-Leiterin der Freien Nachwuchscompagnie «Cie. WILD LIFE».

Dr. Nicole Seeberger

Co-Direktorin Bündner Kunstmuseum; Kunsthistorikerin und Kuratorin; Promovierung über den zeitgenössischen Konzeptkünstler Ilya Kabakov an der Universität Zürich bei Prof. Dr. Philip Ursprung; Co- Gründerin eines Kunstraums in Winterthur.

«Der wahre Sinn der Kunst liegt nicht darin, schöne Objekte zu schaffen. Sie ist vielmehr eine Methode um zu verstehen. Ein Weg, die Welt zu durchdringen und den eigenen Platz zu finden.»

Paul Auster

Anmeldebedingungen

Zulassung

Voraussetzung für die Aufnahme ist in der Regel ein von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) anerkanntes Lehrdiplom.

Personen mit Interesse an Kunst und Kunstvermittlung, sowie Kunstschaffende, Kuratoren und Kunstliebhaber, welche die obgenannten Voraussetzungen nicht erfüllen, können «sur dossier» von der Prorektorin bzw. dem Prorektor zugelassen werden.

Anmeldeschluss

Anmeldeschluss ist der 30. April 2025. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Bestätigung der Anmeldung

Sie erhalten eine schriftliche Anmeldebestätigung. Nach dem Durchführungsentscheid wird Ihnen Ihre definitive Aufnahme in den Lehrgang bestätigt.

Kosten

Die Kosten für den gesamten Zertifikatslehrgang betragen CHF 7 000.—. Im Betrag enthalten sind die Kosten für die Kurstage sowie die Beurteilung der Leistungsnachweise und der Zertifikatsarbeit. Nicht enthalten sind Kosten für Fachliteratur, Lehrmittel, Eintritte in Basel, Reisespesen und Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie allfällige Stellvertretungskosten. 

Die Kosten werden in zwei Semesterbeträgen von je CHF 3 500.— erhoben. Diese werden den Teilnehmenden vor Beginn und in der Mitte des Zertifikatslehrgangs in Rechnung gestellt. 

Bei Abwesenheit vom Lehrgang (einzelne Kurstage) infolge Krankheit, Unfall, Militärdienst usw. besteht kein Anspruch auf Reduktion der Kosten.

Weisungen

Für die Anmeldungen gelten die Weisungen für Weiterbildungslehrgänge der PH Graubünden, die auch die Bedingungen bei Rücktritt und Abmeldung regeln: www.phgr.ch/weiterbildung

Versicherung

Die Versicherung ist Sache der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

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