CAS
Unterrichts­entwicklung mit dem Churermodell

Das Churermodell macht schweizweit Schule. Warum? Weil es erprobt ist und funktioniert. Es stellt passende Lernmöglichkeiten bereit und versteht die Vielfalt der Kinder und Jugendlichen als Chance. Im Zentrum stehen Fragen des Differenzierens, gelungene Lernaufgaben, die Architektur des Klassenzimmers sowie die Erhöhung der Selbstwirksamkeit der Schüler:innen.

Beginn Lehrgang

September 2025

Dauer

1 Jahr

Sprache 

Deutsch

Umfang

15 ECTS-Punkte

Preis

CHF 7'500.-

Anmeldeschluss

30. April 2025

Schwerpunkte

Informationen

Adressaten

Mit dem Lehrgang «Unterrichtsentwicklung mit dem Churermodell» bieten wir Lehrpersonen aller Schulstufen die Möglichkeiten ihren Unterricht gezielt weiterzuentwickeln. Als Teilnehmende bringen Sie das Interesse und die Bereitschaft mit, Ihren Unterricht auf der Grundlage des Churermodells weiterzuentwickeln. Sie bringen Freude an der Kooperation mit anderen engagierten Lehrpersonen und den Dozierenden mit.

Dauer und Aufbau der Ausbildung

Die Ausbildung dauert ein Jahr und besteht aus insgesamt 20 Präsenztagen. Geführte und kollegiale Praxisberatungsanlässe im Rahmen von fünfmal drei Stunden sowie gegenseitige Unterrichtsbesuche in Form von kollegialem Unterrichtscoaching ergänzen die gemeinsamen Zeitgefässe. Die selbstregulierte Lernzeit von ca. 260 Stunden beinhalten die Vertiefung der Inhalte und das Erarbeiten der Leistungsnachweise und der Zertifikatsarbeit. Zusammen entsprechen diese ca. 450 Stunden Aufwand dem Workload für die 15 ECTS-Punkte, welche mit dem Zertifikat vergeben werden.

Ziele der Ausbildung

Das Ziel des Lehrganges ist es Lehrpersonen zu unterstützen und weiter zu befähigen, sich einem Unterricht annähern zu können, welcher allen Schülerinnen und Schülern erfolgreiches Lernen ermöglicht. Dabei stehen folgende Kompetenzerweiterungen im Zentrum. Die Teilnehmenden lernen:

  • ihre eigene Haltung in Bezug auf Lernen und Vielfalt zu reflektieren
  • den eigenen Unterricht so zu gestalten, dass binnendifferenzierende Lernangebote und individuelle Lernbegleitung realisiert werden können
  • die Bedürfnisse und Potentiale der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und im Lernprozess aufzunehmen
  • förderorientierte Beurteilungsmöglichkeiten einzusetzen
  • mit herausfordernden Situationen lösungsorientiert umzugehen
  • den eigenen Unterricht anhand von Qualitätskriterien zum Umgang mit Vielfalt zu analysieren und weiterzuentwickeln
  • Prozesse der Unterrichtsentwicklung an einer Schule zu planen, durchzuführen und auszuwerten

Didaktische Prinzipien

Dozierende und Teilnehmende bringen ihre Expertise ein, stellen ihre Erfahrungen zur Diskussion und so wird ein gemeinsames Lernen auf Augenhöhe erfolgen. Die Arbeit in Lerngruppen wird ein zentrales Element der Ausbildung sein. Es werden eigene Beiträge in die Gruppe eingebracht um diese fachlich differenziert und konstruktiv zu diskutieren. Die Inhalte der Präsenztage berücksichtigen aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Lernen und Unterrichten. Inputs, individuelle und kooperative Vertiefungen und Praxistransfers bilden das Gerüst der Veranstaltungen.

Lernen verstehen wir als einen personalisierten und aktiven Prozess. In einem CAS ist die Lerngruppe heterogen zusammengesetzt. Mit Aufgabenstellungen, die auf unterschiedlichen Anspruchsniveaus bearbeiten werden können, individueller Vertiefung in der Selbstlernzeit, selbst wählbaren Akzenten in der eigenen Unterrichtsentwicklung und persönlicher Begleitung durch die Studiengangsleitung und die Dozierenden können passende Lernsituationen gestaltet werden, welche die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Teilnehmenden berücksichtigen.

Der CAS ist durch die Prozessgestaltung der Unterrichtsentwicklung sehr praxisbezogen und der Transfer in den eigenen Unterricht und die eigene Schule steht im Fokus.

Die Verknüpfung von theoretischen Grundlagen und Modellen mit der eigenen Unterrichtsentwicklung ermöglicht eine fachlich differenzierte Weiterentwicklung und Reflexion des eigenen Unterrichts wie auch die Unterstützung und Steuerung von Entwicklungsprozessen im Schulteam. Im CAS werden vorhandene theoretische Kenntnisse der Teilnehmenden aufgenommen, angereichert und erweitert.

Elemente der Ausbildung

Um eine Annäherung an die Ziele zu erreichen und die beschriebenen didaktischen Prinzipien umzusetzen, setzt sich der Lehrgang aus verschiedenen sich ergänzenden Elementen zusammen.

Die Präsenzveranstaltungen werden durch Fachpersonen zum Churermodell, zur Unterrichtsentwicklung und zum Umgang mit Vielfalt geleitet. An den Präsenztagen werden aktuelle Erkenntnisse zum Lernen und Unterrichten bearbeitet, diskutiert und Transfermöglichkeiten für den eigenen Unterricht eruiert.

Die Präsenztage konzentrieren sich auf Freitage (-nachmittage) und Samstage. Eine dreitägige Sequenz findet Mitte Oktober (teilweise Herbstferien) statt. Die Präsenzveranstaltungen finden grösstenteils und nach Möglichkeiten vor Ort statt. Einzelne Veranstaltungen werden planmässig online durchgeführt.

Es werden Lerngruppen von vier bis sechs Personen gebildet, welche über den gesamten CAS bestehen bleiben. In diesen Lerngruppen findet der fachliche Austausch ausserhalb der Präsenztage statt.

Praxisberatung (5 × 3 Stunden)

Die drei Einheiten à drei Stunden der kollegialen Praxisberatung dienen dazu, vor Ort in einer Schule der Teilnehmenden Aspekte der eigenen Unterrichtsgestaltung und -entwicklung zu präsentieren, gemeinsam zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Es entstehen so auch Möglichkeiten, vor Ort gegenseitig Einblicke in Schulzimmer und Lernmaterialien zu bekommen.
Ergänzend zur kollegialen Praxisberatung finden zwei geführte Praxisberatungen statt, die durch Dozierende geleitetet werden, welche in der Entwicklung und Umsetzung des Churermodells viel Erfahrung mitbringen.
Die Praxisberatungen können innerhalb der Lerngruppen zwischen Beginn und Ende des Lehrganges selbst terminiert werden.

Kollegiales Unterrichtscoaching

In einem Tandem wird über einen Schultag hinweg gegenseitig der Unterricht besucht und nachbesprochen. Es werden ausgewählte Aspekte der eigenen Unterrichtsentwicklung in den Fokus gestellt.

Der Zeitpunkt der Hospitation kann zwischen Januar und Juli frei gewählt werden.

Persönliches Coaching

Im Prozess der eigenen Unterrichtsentwicklung werden die Teilnehmenden durch ein persönliches Coaching unterstützt. Im Coaching können Aspekte der eigenen Unterrichtsentwicklung und derjenigen im Team thematisiert werden. Die Coaches begleiten die Teilnehmenden auch bei der Erarbeitung der Leistungsnachweise.

Individuelle Vertiefung

Zu den verschiedenen Themenbereichen des CAS wird eine Literaturliste zur Verfügung gestellt. Die Teilnehmenden können durch die Wahl der bearbeiteten Literatur eigene Akzente im CAS setzen. Zu einzelnen Themenbereichen aus den Modulen erhalten die Teilnehmenden spezifische Leseaufträge. Das Literaturstudium ist ein zentraler Bestandteil, um die theoriegeleitete Auseinandersetzung mit den Themen sicherzustellen.

Unterrichtsentwicklung und Prozessdokumentation

Das Entwicklungsvorhaben zum eigenen Unterricht und die Planung der Unterrichtsentwicklung im Team wird in Form eines Logbuches dokumentiert. Die Prozessdokumentation dient der persönlichen Reflexion der Planung und Umsetzung der Unterrichtsentwicklung und bildet eine wichtige Grundlage für die Leistungsnachweise.

Präsenz: 15 Tage in Chur, 4 ½ Tage in Zürich

Praxisberatung und Coaching: flexibel

Es wird mit der Lernplattform Moodle gearbeitet. Es wird eine Lernumgebung eingerichtet, welche kollaboratives und individuelles Arbeiten zeit- und ortsunabhängig unterstützt.

Der zeitliche Aufwand für die Qualifizierungsschritte ist in den 260 Stunden der selbstgesteuerten Lernzeit enthalten. Die Bearbeitung der Leistungsnachweise unterstützt das eigene Lernen und dient dazu, das Gelernte nachhaltig zu sichern. Pro Modul wird ein Leistungsnachweis erbracht werden, welcher den Transfer der Modulinhalte in die Praxis unterstützt.

Als Zertifikatsarbeit wird ein persönliches Unterrichtskonzept oder eine Dokumentation zur eigenen Unterrichtsentwicklung verfasst. Beides beruht auf der Analyse und der eigenen im CAS durchlaufenen Unterrichtsentwicklung.

Der Besuch aller Module und die Erfüllung der Leistungsnachweise führt zum erfolgreichen Abschluss des Zertifikatslehrganges.

Der erfolgreiche Abschluss führt zum Certificate of Advanced Studies PHGR Unterrichtsentwicklung mit dem Churermodell.

Module

  • Elemente und Merkmale des Churermodells
  • Raum als 3. Pädagoge
  • Der Kreis als Lernort
  • Vielfalt in Schule und Unterricht
  • Unterricht umstellen
  • Selbstwirksamkeit und Erfolge beim Lernen
  • Theoretische Verortung Churermodell
  • Einführung in den Lehrgang
  • Lerncoaching und Lerngespräche
  • Lerndokumentation
  • Lernreflexion
  • Ziel- und lösungsorientierte Gesprächsführung
  • Offene und differenzierende Lernaufgaben
  • Fachspezifische Konzepte zu differenzierendem und offenem Unterricht
  • Systemisch-lösungsorientierter Umgang mit herausfordernden Situationen
  • Offener Unterricht: Stufenmodell F. Peschel
  • Kreativitätsförderung
  • Integrative Begabungsförderung
  • Beurteilung weiter- und neudenken
  • Erweiterung Churermodell: Umsetzungsvarianten aus der Praxis
  • Meine Unterrichtsentwicklung
  • Unterrichtsentwicklung im Team
  • Veränderungsprozess gestalten
  • Projektmanagement
  • Praxisberatung und kollegiales Unterrichtscoaching
  • Vertiefungsthema nach Wahl
  • Zertifikatsarbeit: Meine Unterrichtsentwicklung – mein Unterrichtskonzept
  • Lerngespräche zur Zertifikatsarbeit
  • Präsentation und Diskussion von Unterrichtsperlen
  • Zertifikatsfeier

Termine

Die Termine werden demnächst bekanntgegeben.

Kurszeiten

Ganze Kurstage dauern in der Regel von 08.30 – 12.00 Uhr und 13.00 – 16.30 Uhr.
Halbe Kurstage dauern in der Regel von 14.30 – 18.30 Uhr.

Während der Weiterbildung stand die Praxis und die Umsetzung im Unterricht im Fokus. So vieles konnte ich direkt im Unterricht einfliessen lassen: Mein Unterricht ist rhythmisierter, die Kinder arbeiten selbstbestimmt an den differenzierten Lernangeboten, das Nachdenken über das eigene Lernen ist fester Bestandteil des Unterrichtskonzepts und das Lernen durchs Spielen steht immer im Vordergrund.

Ariane Spross, Absolventin CAS-Lehrgang Unterrichtsentwicklung mit dem Churermodell

Dozentinnen und Dozenten

Arno Ulber (Lehrgangsleitung)

Arno Ulber ist an der PHGR als Dozent in der Aus- und Weiterbildung sowie als Berater von Schulteams und Schulleitungen tätig. Seit Beginn der Entwicklung und Umsetzung des Churermodells wirkte er als Fachberater im Projekt.

Reto Thöny

Reto Thöny, ehemaliger Vizedirektor der Stadtschule Chur, ist der Initiant und Motor des Churermodells. In Weiterbildungen zum Churermodell inspiriert er zahlreiche Lehrpersonen und Schulen, den Unterricht zu einem echten Lernort für Schülerinnen und Schüler weiterzuentwickeln.

Margrit Lanfranchi

Margrit Lanfranchi ist als Primarlehrerin in Chur tätig. Sie setzt das Churermodell als eine der Mitbegründerinnen schon mehrere Jahre um und ist an der Weiterentwicklung des Churermodells beteiligt. In Schulteams führt sie Weiterbildungen und Workshops zum Churermodell durch.

Weitere Expertinnen und Experten

Im Rahmen des Lehrganges bringen weitere Expertinnen und Experten ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen zur Unterrichtsgestaltung und -entwicklung ein. Sie werden im Rahmen von ein bis zwei Tagen im Lehrgang tätig sein.

  • David Halser, (PH Graubünden) Schul- und Unterrichtsentwickler, Dozent Lehrgang Sek 1
  • Dieter Rütimann und Eveline von Arx (Institut Unterstrass Zürich)
  • Stefan Niedermann (PH Graubünden): Dozent Erziehungswissenschaften
  • Karin Schmid (PH Graubünden): Dozentin Erziehungswissenschaften
  • Corina Peterelli Fetz: Expertin integrative Begabungs- und Begabtenförderung mit Fokus Kreativitätsförderung
  • Dozierende der PH Graubünden aus den Fachbereichen Mathematik, Erstsprache Deutsch und NMG
  • Verschiedene Lehrpersonen aus der Praxis, welche das Churermodell umsetzen

Die beteiligten Dozierenden sind allesamt in der Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen der Volksschule beteiligt und sind in ihren Gebieten ausgewiesene Expertinnen und Experten. Die Dozierenden können auf eine umfangreiche Praxiserfahrung zurückgreifen.

«(…) Das Bestechende am Churermodell ist, dass es die Basis für viele wesentliche Entwicklungen der heutigen Schule legt (…)»

Prof. Dr. Peter Lienhard

Anmeldebedingungen

Zulassung

Voraussetzung für die Aufnahme ist in der Regel ein von der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) anerkanntes Lehrdiplom.
Personen, welche die obgenannten Voraussetzungen nicht erfüllen, können «sur dossier» von der Prorektorin/dem Prorektor zugelassen werden.

Anmeldeschluss

Anmeldeschluss ist der 30. April 2025. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Bestätigung der Anmeldung

Sie erhalten eine schriftliche Anmeldebestätigung. Nach dem Durchführungsentscheid anfangs Mai wird Ihnen Ihre definitive Aufnahme in den Lehrgang bestätigt.

Kosten

Die Kosten für den gesamten Zertifikatslehrgang betragen CHF 7 500.—. Nicht enthalten sind Kosten für Fachliteratur, Lehrmittel, Reisespesen und Kosten für Unterkunft und Verpflegung sowie allfällige Stellvertretungskosten.

Die Kosten werden in zwei Semesterbeiträgen von je CHF 3 750.— erhoben. Diese werden den Teilnehmenden vor Beginn und in der Mitte des Zertifikatslehrgangs in Rechnung gestellt.

Bei Abwesenheit vom Lehrgang (einzelne Kurstage) infolge Krankheit, Unfall, Militärdienst usw. besteht kein Anspruch auf Reduktion der Kosten.

Weisungen

Für die Anmeldungen gelten die Weisungen für Weiterbildungslehrgänge der PH Graubünden, die auch die Bedingungen bei Rücktritt und Abmeldung regeln: www.phgr.ch/weiterbildung

Versicherung

Die Versicherung ist Sache der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Videoreihe «Voneinander wissen, voneinander lernen»

Alle 13 Trägerkantone und das Fürstentum Liechtenstein befinden sich auf dem Weg zu einer Schule für Alle. Der Bildungsexperte und emeritierte Professor Peter Lienhard hat die Trägerkantone besucht und jeweils ein aufschlussreiches Projekt einer Schule für Alle porträtiert – von der Frühförderung von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen über ein spezifisches Time-out-Angebot bis hin zu einer Schule, die Vielfalt als Chance sieht und nutzt. Entstanden ist eine beeindruckende Reihe von Reportagen von gelungenen Beispielen der Inklusion.

Die Videobeiträge sind im Rahmen des 100-Jahr-Jubiläums der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) entstanden. 

Zur Videoreihe

Ein Beispiel aus Graubünden


Ein Unterricht, der sich an einem fiktiven Mittelmass orientiert, wird vielen Schülerinnen und Schülern nicht gerecht. Das Churermodell ermöglicht ein differenziertes Lernangebot. Wie gelingt es das Lernen aller hochzuhalten? Wie gelingt die Umstellung im Klassenzimmer? Diesen und vielen weiteren Fragen wird im CAS Unterrichtsentwicklung mit dem Churermodell nachgegangen. Das Video gibt Einblicke in den CAS und die Umsetzung des Churermodells in der Klasse von Chasper Valentin in der Schule Pontresina.

Infoveranstaltungen

Weitere Zertifikatslehrgänge

Modularer CAS Bildung im digitalen Wandel

CAS Musik

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CAS Deutsch als Zweitsprache (DaZ)

CAS Lehrmittel­autor:in

CAS Erlebnis Kunst und Kunstvermittlung

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